Baugeschichte

1608-1620
Erbauung der Trinitatiskirche auf dem Fundament der Andreaskirche
Im Jahre 1608 wurde die bestehende Andreaskirche abgerissen und an ihrer Stelle bis 1620 die Trinitatiskirche errichtet.

1621-1691 Stadtbrand und Wiederaufbau
Die Kirche fiel schon im Jahr nach ihrer Vollendung dem verheerenden Stadtbrand vom 3.Juni 1621 zum Opfer, wurde nur notdürftig gesichert und erst in der 2.Hälfte des 17.Jh. etappenweise wiederaufgebaut.
Erst 1653-1656 sind nennenswerte Instandsetzungsarbeiten wie die Herstellung eines neuen Dachstuhls und das Eindecken des Gebäudes nachweisbar. Während der zweiten Instandsetzungsphase von 1663-1665 wurde das hölzerne Tonnengewölbe des Kirchschiffes geschaffen und 1668-1676 der Chor wiederhergestellt.

Der Herrschaftsstand (siehe Foto) mit seiner üppigen Ornamentik an der Fassade reflektiert motivlich die genealogische Struktur der gräflichen Familie zu Sondershausen zum Zeitpunkt der Kirchweihe am 25.11.1691. Das Repräsentationsbedürfnis des Grafen (ab 1697 Fürsten) Christian Wilhelm von Schwarzburg - Sondershausen hatte wesentlich zum Abschluss des Wiederaufbaus im siebzigsten Jahr nach der Zerstörung der Kirche beigetragen.

1890/1891 Errichtung der Fürstlichen Grabkapelle
Die Errichtung der Fürstlichen Grabkapelle und die Umgestaltung des Kircheninneren in den Jahren 1890/1891 brachte erneut einen wesentlichen Einschnitt in die bauliche Entwicklung des Gebäudes. (Liegt heute unter der Verwaltung der Thüringer Schlösser & Gärten.)
Heute kaum positiv nachvollziehbar ist die Entscheidung, die barocke Chordekoration zugunsten einer historistischen Ausmalung aufzugeben. Die neoromanische Dekorationsmalerei fügte sich jedoch gut zu den beiden vom letzten Sondershäuser Fürstenpaar gestifteten Farbglasfenster (Geburt und Kreuzigung Christi).

1931/1932 Sicherungsmaßnahmen aufgrund Senkungserscheinungen
Aufgrund auftretender Senkungserscheinungen des Turmes sowie erforderlicher Trockenlegungsarbeiten der durchfeuchteten Nordpartie des Chores, nutzte man die Gelegenheit zur Umgestaltung des Kircheninneren.
Im Altarraum wurde die 1890/1891 verworfene Palmbaumdekoration frei nachgestaltet. Von den drei noch erhaltenen der ehemals vier Evangelistenfiguren fanden um der Symmetrie willen nur zwei erneut Aufstellung. In den Altar, der durch das große Kruzifix überragt wird, wurde das barocke Gemälde der Grablegung Christi eingefügt.

1987-1997 Gesamtsanierung
Der Zustand der Kirche machte eine Gesamtsanierung erforderlich. Langjährige Dachschäden führten zu Schwammbefall im Dach- und Emporenbereich. Ebenso mussten Baufehler von 1932 und 1950 korrigiert werden.
Das aufwendige Schnitzdekor des Orgelprospektes wurde neu vergoldet (Ölvergoldung) und präsentiert sich nun in ursprünglicher barocker Pracht.
Im Chor und Langhaus konnten die Gewölbe- und Wandflächen mit Sumpfkalkanstrichen getüncht werden, Rippen und Schlusssteine erhielten Farbgestaltungen und Blattgoldauflagen nach Befund.

Kirche "heute" und Vorhaben für das neue Jahrtausend
Bei der heutigen Kirche handelt es sich im wesentlichen um die 1691 wieder instand gesetzte Substanz von 1608-1620, im Osten ergänzt durch den neugotischen Anbau der fürstlichen Grabkapelle. Die Ausstattung geht teils auf die 1680er Jahre, auf die historische Umgestaltung von 1890/1891 und die Erneuerung des Kircheninnern von 1930/1932 zurück.
Es bleibt zu hoffen, dass die zur Abrundung des barocken Erscheinungsbildes des Kircheninnern noch erforderlichen Restaurierungsmaßnahmen bald möglich sein werden, so die Restaurierung des Fürstenstandes, des Chorgestühls und der Kanzel, aber auch zahlreiche noch ausstehende Vergoldungen, u.a. an den Emporenbrüstungen.

Um die vielen noch anstehenden Sanierungsarbeiten zu realisieren, sind wir über jede Spende sehr dankbar. Falls Sie zur weiteren Restaurierung Ihren Beitrag leisten möchten, überweisen Sie Ihre Spende bitte auf folgendes Konto:

Ev. -Luth. Kirchgemeinde Sondershausen
Konto - Nr.: 31 0000 3755
bei der Kyffhäusersparkasse Sondershausen
BLZ: 820 550 00